Deutsche Firmengruppe für Unterwasser-Produktionssysteme

Eine deutsche Firmengruppe hat sich unter dem Projektnamen ISUP formiert, um im Bereich der Unterwasser-Erdöl-/Erdgas-Produktionssysteme auf der Basis innovativer Ansätze neue Lösungsideen zur Produktreife zu entwickeln.

Die Entwicklung wurde als Verbund-Projekt von Ende 2006 bis Anfang 2010 vom BMWi gefördert. Verbundpartner sind die Firmen Aker Wirth, Bornemann, IMPaC und das Institut IPR des KIT Karlsruhe.

ISUP steht für Integrated Systems for Underwater Production of Hydrocarbons.

Ziel ist die Entwicklung von innovativen und zukunftssicheren Komponenten und Teilsystemen  (siehe Bild 1) für Aufbau und Betrieb von Unterwasser-Produktionsanlagen in schwer zugäng­lichem Wasser, z.B. weil Eis bedeckt oder sehr tief – die Minimalhürde liegt bei 2.000 m Wassertiefe. Die Entfernung zur Landanlage soll bis zu 100 km betragen können. Eine äußerst wichtige Marktforderung ist eine hochgradige Integrationsfähigkeit mit und in andere Systeme.

Durch die Zusammenarbeit im Kernverbund, und später mit weiteren Teilsystem-Entwicklern und –Lieferanten will sich die Gruppe als Anbieter auf der System­ebene zu qualifizieren. Diese Ebene wird heute im Offshorebereich kaum von deutschen Firmen bedient.

Die laufenden Komponentenentwicklungen sind:

  1. ein Installations- und Montagerahmen für den Meeresboden, der zusammen mit  einer Modularisierung die Installations- wie auch die nachfolgenden Wartungs- und Änderungs­arbeiten unterstützt.
    (Aker Wirth)

  2. ein multifunktionales Unterwasserarbeitsgerät, das bei Aufbau, Betrieb, Erweiterungs­arbeiten und auch Rückbau (dem Decommissioning) als fernge­steuertes und teilautono­mes System am Meeresboden dient – die Alternative zur Arbeit vom schwimmendem Gerät an der Meeresoberfläche
    (Aker Wirth)

  3. das Mehrphasen Booster System zur Druckerhöhung mit Hochdruckpumpe, Subsea Antriebskombination sowie Prozessmotor zur Energiegewinnung dient dem Transport der aus den Bohrungen gewonnenen Öl- und Gasmengen zur Weiterverarbeitungsanlage an der Oberfläche.
    (Bornemann)

  4. ein innovatives Automatisierungskonzept und offenes Steuerungssystem für die gesamte Produktionsanlage, das sichere Kommunikation gewährleistet und Funktionen für Ferndiagnose und Fernwartung beinhaltet.
    (IMPaC / IPR - KIT Karlsruhe)